Zyklus hier, Periode da – warum machen alle gerade so einen Wind darum? Du fragst dich vielleicht, warum du deinen Zyklus kennenlernen und beobachten sollst – es ist doch eh jeden Monat das gleiche und bringt immer das lästige Übel namens Periode mit sich. Und außerdem gibt es schon so viel anderes in deinem Leben, um das du dich kümmern musst. Wieso dir also noch eine weitere Verpflichtung aufbürden, die täglich deine Aufmerksamkeit braucht?
Hier sind meine 4 Gründe, warum es sich definitiv für dich lohnt, deinen Zyklus kennen zu lernen:
#1 Nie wieder von deiner Periode überrascht werden
Das wäre doch mal was, oder? Immer zu wissen, wann es wieder losgeht. Morgens schon gut ausgestattet mit Tampon, Binde oder Menstruationstasse das Haus zu verlassen. Weniger Höschen der Periode opfern. Dir an diesem Tag mehr Ruhe als sonst zugestehen oder gar vorher bewusst einzuplanen.
Wie das geht? Die Zeit von deinem Eisprung bis zum Einsetzen der Menstruation ist ziemlich konstant. Wenn du also weißt, wann du deinen Eisprung hattest, kannst du 14 Tage darauf rechnen und dir den Tag deiner Periode gleich im Kalender markieren. Die Angabe von 14 Tagen ist ein Durchschnittswert. Du wirst deinen eigenen Zeitraum herausfinden, wenn du mehrere Zyklen hintereinander beobachtest. Vielleicht sind es 13 Tage, vielleicht auch 15. Denk daran: dein Körper ist einzigartig und keine Maschine!
#2 Wissen, wann du (nicht) schwanger werden kannst
Hier kommt gleich ein weiter Grund, warum es clever ist, zu wissen, wann dein Eisprung ist. Du weißt, wann ihr mehr aufpassen solltet – oder wann die Chancen hoch sind, schwanger zu werden.
Einige Tage vor dem Eisprung wird deine Vagina sehr Spermien-freundlich: das Milieu ändert sich und das Immunsystem wird etwas schwächer, sodass körperfremde DNA – also Spermien – nicht sofort abgewehrt werden. Zusätzlich verändert sich die Beschaffenheit deines Zervixschleimes und wird klar und fadenziehend. Das ist ein guter Nährboden für Spermien und sie können hier etwa 5-7 Tage überleben, während sie auf das Ei warten.
Das heißt aber auch: du bist nicht nur zum Eisprung fruchtbar. Wenn du einige Tage vor dem Eisprung nicht verhütest, kannst du trotzdem schwanger werden.
Nach dem Eisprung wird der Zervixschleim wieder milchig und klebrig, dein Immunsystem ist wieder stärker und vorbei ist die Spermien-freundliche Zeit.
… auch bei Unfällen ist das Wissen um deinen Eisprung hilfreich: zumindest in der zweiten Zyklushälfte wirst du nicht panisch.
#3 Die regelmäßig wechselnden Bedürfnisse deines Körpers verstehen
Dein Zyklus entsteht durch ein fein ausgeklügeltes Wechselspiel bestimmter Hormone. Die Menge der Hormone beeinflusst auch unsere Bedürfnisse wie Schlaf, Appetit, Stimmung.
Ist deine Periode vorbei, befindest du dich in einer Phase, die gern mit „Aufblühen“ umschrieben wird. Du bist geselliger, kommunikativer, kraftvoller, fühlst dich sinnlicher. Um den Eisprung herum kann deine Libido auch ansteigen, sodass du mehr Lust auf Sex hast – ganz schön clever vom Körper.
Die Zeit nach deinem Eisprung wird oft mit „Rückzug“ umschrieben. Du willst lieber zu Hause bleiben, es dir gemütlich machen, nutzt die Zeit für eine Innenschau und setzt dich vielleicht auch kritisch mit eigenen Themen auseinander. Hast du in dieser Zeit Beschwerden? Gib dem Wunsch deines Körpers nach mehr Ruhe hier Raum, tu dir was Gutes und mach einen Schritt langsamer.
#4 Unregelmäßigkeiten erkennen und handeln
Du kennst deinen Körper und weißt, wie er tickt. Du weißt, wie lang dein Zyklus ist und wie sich die einzelnen Zyklusphasen anfühlen. Dann wirst du auch recht schnell merken, wenn sich etwas verändert. Wenn zum Beispiel dein Zyklus länger oder kürzer wird, wie es bei einer Ernährungsumstellung, im Urlaub, bei Stress oder bei einer Erkältung passieren kann. Wenn du einmal im Monat ein Ziehen im Unterleib merkst, kann das ein Hinweis auf deinen Eisprung sein.
Es geht nicht darum, jedes Ziepen deines Körper überzubewerten. Es geht darum, ein Gefühl für dich zu bekommen und dich in den verschiedenen Zyklusphasen zu unterstützen. Natürlich nur wenn du willst!
Wie empfindest du deine Zyklusphasen? Wie reagierst du auf die wechselnden Bedürfnisse deines Körpers?
Lass es mich gern in den Kommentaren wissen!